»Die anderen werden den Rest sagen; er sagt das Wesentliche.« (Jacques-Robert Duron, 1929)
Henri Michaux: neben Kafka und Beckett ein Jahrhundertschriftsteller. Anthropologe des eigenen Ich, der äußeren und inneren Räume, der gegen die Literatur und die Poesie anschreibt, um sie zu unterlaufen mit seiner so unverwechselbaren seismografischen Schreibweise, seiner Wut, seiner Selbstironie und seiner trockenen Komik.
Über Die Nacht rührt sich (1935) schrieb Michaux selbst: »Dieses Buch hat keine äußere Einheit. Es entspricht keiner bekannten Gattung. Es enthält Erzählungen, Gedichte, Prosagedichte, Bekenntnisse, erfundene Wörter, Beschreibungen imaginärer Tiere, Notizen usw., die alle zusammen keinen Band ergeben, sondern eher ein Tagebuch. Ein bestimmter Tag hat sich gebieterisch in extravaganten Phantasien ausgedrückt, ein anderer Tag oder ein anderer Monat trocken in einem kurzen Prosagedicht, einer Ich-Analyse. Und das drei Jahre hindurch.«
Meine Besitztümer präsentiert die frühe Schaffensphase von Michaux zum erstenmal auf Deutsch – ausgenommen die beiden bereits bei Droschl vorliegenden Reisebücher Ecuador und Ein Barbar in Asien –, übernimmt die bereits existierenden Auswahlübersetzungen von Celan und Leonhard aus den 60er Jahren, vervollständigt sie und ergänzt sie mit einem Nachwort des Übersetzers Dieter Hornig.
»Michaux spielt souverän mit Absurditäten, Surrealem und auch Expressionistischem, wissend um das, was sich in der modernen Literatur getan hat, geübt im freien Fall der Assoziationen.« (Hans-Jürgen Heinrichs, Die Zeit)
Ein Dichter, »dessen absurde Geschichten und dessen Lyrik von einer Klarheit sind, die ihresgleichen sucht« (Berliner Zeitung).
»Daß diese faszinierenden Texte wieder auf deutsch zugänglich sind, dafür kann man Verlag wie Übersetzer kaum genug loben.« (Helmut Mayer, FAZ)