Buchcover
Werner Schwab

Der Mensch, der Schreibmuskel, der Suchtfetzen

Gespräche Interviews Essays. Werke Band 9
2016
Leinen gebunden, mit transparentem Schutzumschlag und Lesebändchen , 21 x 13 cm
312 Seiten
Mit einem Nachwort von Diedrich Diederichsen. Herausgegeben von Ingeborg Orthofer unter Mitarbeit von Lizzi Kramberger.
ISBN: 9783854209805
€ 25

AUTOREN

HERAUSGEBER

  • Ingeborg Orthofer

LESEPROBE

Werner Schwab hat die Literatur nicht nur mit seinen Theaterstücken erobert, er war in der kurzen Zeit zwischen dem ersten Bühnenerfolg im Jänner 1991 und seinem Tod in der Silvesternacht 1993 auch ein unerhörtes Medienereignis.
Die Presseberichte, Porträts und Interviews überbieten (und wiederholen) sich in den Stilisierungen des Autors zum Theaterberserker, Senkrechtstarter und Bühnenzyniker – und Schwab tut in seinen öffentlichen Auftritten alles, um diesem gerade entstehenden Ruf gerecht zu werden: In der Meinung, sich mit dem vermeintlich selbsterzeugten Image (dessen Bausteine dem Musikbusiness und bestimmten Abschnitten der Bildenden Kunst entstammen) dem »Betrieb« zu entziehen, kommt er dessen Anforderungen perfekt entgegen. Geld, schneller Erfolg, Zynismus – der junge Dramatiker lebt die Zutaten einer typischen Karriere der 90er Jahre und fällt nur allzu schnell den Mechanismen des Marktes und den ungelösten Widersprüchen von Biografie und Karriere zum Opfer.

In den hier gesammelten Interviews und Gesprächen ist zum ersten Mal nachzulesen, wie sich die Etiketten und durch dauernde Wiederholung zum Klischee gewordenen Behauptungen der Presse und die Selbstinszenierung des Autors durchdringen und sehr schnell unauflösbar werden.

Ergänzend sind auch alle literarischen Selbstauskünfte Schwabs, veröffentlicht in Programmheften oder in Theater heute, aber auch der lange Doppel-Essay Der Dreck und das Gute. Das Gute und der Dreck in diesem Band versammelt.

Presse

»Kluge Einsichten, deren Tragweite erst heute klar wird.« (Franz Wille, Theater heute)

»Mehr als drei Dutzend Interviews loten Schwabs Ambitionen, Einstellungen, Meinungen über das Schreiben, den Theater- und Literaturbetrieb aus und geben Auskunft über eine komplexe Persönlichkeit.« (Ernst Grabovszki, Buchkultur)

»Ein Stück österreichische Theatergeschichte« (Lisa Bolyos, Augustin)

Schwab, »ein wilder Hund, der verehrt werden wollte – und zum Reibebaum taugte. Was nicht zuletzt die Interviews zeigen, die der schnell zum Theaterstar gewordene Schwab in seiner Hochzeit quasi wie am Fließband gab.« (Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung)

»Das gestiftete Bild entfaltet sich in all seiner gewitzten Inszenierung dabei nicht zuletzt über den Umstand, dass Schwab auf ähnliche Fragen über die Jahre hinweg neue Antworten findet. Die Wandlung seines Werks wird retrospektiv ebenso greifbar wie die von ihm angelegten Strategien zur Festigung eines Images.« (Thomas Ballhausen, FAQ)

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