Buchcover
Georgi Gospodinov

Kleines morgendliches Verbrechen

Gedichte
2010
gebunden , 13 x 21 cm
120 Seiten
Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann , Valerie Jäger und Uwe Kolbe mit einem Nachwort von Uwe Kolbe
ISBN: 9783854207672
€ 18,00

AUTOREN

Textauszug

Gott ist rot
vollendet und prall
Gott ist eine Tomate.
Darin ist nichts Beleidigendes
für beide.

Georgi Gospodinov ist nicht nur Bulgariens interessantester Lyriker, er ist – dank seiner zahlreichen Übersetzungen – auch die wichtigste literarische Stimme seines Landes. Dieser erste deutsche Auswahlband versammelt ausgewählte Gedichte aus den bisher vorliegenden Lyrikbänden, vom mehrfach mit Preisen bedachten Debütband Lapidarium (1992) bis zu seinem Zyklus Die Sonntage der Welt (2007), ergänzt um bisher unveröffentlichte Texte.

Die Leser des Natürlichen Romans werden einiges an Themen und Motiven wiedererkennen: da gibt es zahlreiche Fliegen, da gibt es das konfliktreiche Feld der ehelichen Treue, aber vor allem konzentriert sich das lyrische Universum von Georgi Gospodinov auf die Kreatürlichkeit unserer Existenz – »Mit dem Körper will ich beginnen / mit der göttlichen Laune unserer Verschiedenheit« – und infolgedessen auch auf ihre Hinfälligkeit. Das Fest des Lebens geht unmittelbar in ein Totenfest über, dem dieser »experimentelle Humorist der Verzweiflung« (Jörg Plath) sehr pointierte Beobachtungen abgewinnt.

Zwischen epigrammatischer Kürze und Epistel in Prosa, zwischen Witz und Elegie bewegen sich diese Gedichte, und der Schrecken der Vergänglichkeit, der Geschichte (des Balkans insbesondere) und nicht zuletzt der Liebe wird in ihnen nur mühsam durch eine sehr trockene Komik in Bann gehalten.

Presse

»UNBEDINGT LESEN!« (Nico Bleutge, NZZ)

»Der 1968 geborene bulgarische Lyriker und Romancier trägt nicht dick auf, sondern dicht.« (David Axmann, Wiener Zeitung)

»Kleine Momente der Erleuchtung.« (Tobias Lehmkuhl, Süddeutsche Zeitung)

»Es ist das Banale, das Einfache, das Absurde, das in den Gedichten Gospodinovs die Hauptrolle spielt; die Dinge des Alltags, die kleinen Tragödien und die vergessenen Freuden der Kindheit.« (Sabine Berking, FAZ)

»Gospodinovs Schwanken zwischen zwischen epigrammhafter Kürze, zwischen Witz und Elegie, macht den Band zu einem eigenwilligen in jedem Falle sinnlichen Leseerlebnis. « (Mirko Schwanitz, NDR)

»Lauter kraftvolle, ruhige Augenblicke zwischen Geburt und Tod – ironisch, elegisch und witzig dargeboten in minimalistischen freien Versen.« (Dorothea von Törne, Die Welt)

»Die Rätsel, die sich ihm stellen in den einfachsten Situationen und Dingen, geben ihm zu staunen und begeistern ihn. Die Kunst des Dichtens glückt ihm durch Konzentration aufs Allereinfachste.« (Wilhelm Hindemith, SWR2)

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