Michel Leiris

Michel Leiris
© André Bonin/Gallimard

Ich habe das sehr unmißverständliche Gefühl, daß ein Zauber zerbrochen ist.

Michel Leiris

Michel Leiris, 1901 in Paris geboren, wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf, entschied sich für ein Chemiestudium, das er allerdings abbrach, um sich ganz der Literatur zu widmen. Er gehörte in den 20er Jahren der Gruppe der Surrealisten an, zu seinen Freunden zählten Pablo Picasso, André Masson und Juan Gris, Max Jacob und Georges Bataille, bei dessen Zeitschrift »Documents« er mitarbeitete. Von 1931 bis 1933 unternahm er eine Forschungsreise durch Afrika, die ihn in der Folge die Denkweisen der Ethnografie weitgehend verändern ließ. Er begründete er mit Bataille und Caillois im Jahr 1938 das Collège de Sociologie und leitete lange Jahre die Schwarzafrika-Abteilung des Musée de l’Homme in Paris, wo er 1990 verstarb.

Neben ethnologische Schriften und Künstlerstudien veröffentlichte Leiris Phantom Afrika (1934, dt. 1980), Die Nereide des Roten Meeres (1936, dt. 1980), Mannesalter (1939, dt. 1975), Aurora (1946, dt. 1979), Die Spielregel, 4 Bde. (19481976, dt. ab 1982) und Das Band am Hals der Olympia (1981, dt. 1983). Bei Droschl erschienen 1996 in deutscher Übersetzung seine bedeutenden Tagebücher 1922–1989.

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