Wolfgang Bauer

Wolfgang Bauer

Ich liebe die Kunst, weil sie mich liebt.

Wolfgang Bauer

»Wenn er einen Wienerwalzer tanzt, zieht er tiefe Furchen durchs Parkett. Er hat einen knallroten Kopf, er zischt und raucht, er juchzt. Damen in Ballroben drehen sich nach ihm um. Seine Leber möchte ich persönlich nicht kennenlernen. Ich bin allerdings ein Hypochonder, er nicht, er schlägt mit seiner Faust zu, bevor sich ein Todesgedanke in seiner Seele bilden kann. Das kann er nun wirklich nicht ausstehen, dieses beständige An-den-Tod-Denken, da stemmt er schon lieber einen Wirtshaustisch hoch und läßt ihn einem Gast, einem Schuldirektor aus Kärnten, auf die Füße fallen. (…) Aber Herrgott, was ihm im Lauf eines Tages alles einfällt, zum Herrgott und zu anderen Themen. Wie er nur schon angezogen ist! Sein Anzug ist etwa so, als säße ich am Karfreitag mit einem Alphorn in der Hand in meiner Dorfkirche.« (Urs Widmer über Wolfgang Bauer)

Österreichs lustigster Trivialautor, Verfasser von Zeitdokumenten, Naturalist, gesellschaftskritischer Neorealist, Autor des absurden Dramas, ordinär, pornografisch, Magic Wolfi – so die Urteile von Kritikern zur Person Wolfgang Bauer.

Wolfgang Bauer, 1941 in Graz geboren, am 26. August 2005 in Graz gestorben, entzog sich erfolgreich allen literaturbetrieblichen und germanistischen Versuchen, mit einem Etikett versehen und einer Schriftsteller-Kategorie zugeordnet zu werden. Hauptsächlich als Dramatiker irritierend (seit 1968, Magic Afternoon-Uraufführung), waren doch seine Auftritte als Lyriker, Romancier und Feuilletonist äußerst erfolgreich und populär, und zwar im gleichen Ausmaß, in dem sie die Anforderungen der Gattung jeweils nicht erfüllten.

»Wolfgang Bauer provoziert auf der Höhe der Zeit: (…) Religion und Bildungsgut, Tüchtigkeit und kulturelles Erbe verzerren sich zum irrwitzigen Panoptikum.« (BASTA, anlässlich der Uraufführung von Herr Faust spielt Roulette)

»Bauer erprobt immer wieder Neues, stellt sich selbst, wie er sagt, gerne Rätsel und löst diese schreibend. Doch bleibt er dabei immer humorvoll und spannend.« (Kurier)

Mit der nun bereits 9 Bänden vorliegenden Werkausgabe macht der Droschl Verlag Bauers literarisches Œuvre erstmals in übersichtlicher, chronologisch geordneter Form zugänglich. Im Anhang jedes Bandes finden sich Belege zu Umfeld und Genese der Prosatexte und Stücke nebst Hinweisen auf erste Aufführungen.

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