Buchcover
Elfriede Gerstl

Behüte behütet

Werke Band 2
2013
gebunden mit Lesebändchen , 15 x 21 cm
421 Seiten
mit Fotos und Faksimiles
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Christa Gürtler und Helga Mitterbauer in Zusammenarbeit mit dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.
ISBN: 9783854208440
€ 28,00

AUTOREN

HERAUSGEBER

  • Christa Gürtler
  • Helga Mitterbauer

Textauszug

in meinem zusammengeschusterten sprachhäusl
steht und liegt mein vokabular
wie kraut und rüben
Elfriede Gerstl, »in der sprache wohnen« (wiener mischung, 1982)

Heimat ist wie Weihnachten: ein unentwirrbarer Knäuel aus Erinnerungen und Gefühlen.
Elfriede Gerstl, »Heimat Welt«, (Unter einem Hut, 1993)

Der zweite Band der Werkausgabe Elfriede Gerstls (1932–2009) umfasst die Buchpublikationen der Jahre 1982–1993, Wiener Mischung (1982) mit der erweiterten Zweitauflage neue wiener mischung (2001), die »auf reisen entstandenen gedichte« Vor der Ankunft (1988) sowie die Sammlung Unter einem Hut (1993).

In diesen Gedichten, Prosatexten und Essays seziert Elfriede Gerstl althergebrachte Konventionen und zielt mit poetischer Sprachvirtuosität behutsam auf die gesellschaftlichen Untiefen der Zeit: In-groups und ihre Ausgrenzungsmechanismen, Chauvinismen und Solipsismen, Modeerscheinungen sowie die »unzynische Unmoral« des Literatur- und Kunstbetriebs. Während sie verkannten AutorInnen den gebührenden Platz einräumt, richtet sie ihre subversive Ironie gegen die »Übertreibungskünstler«, die Mächtigen und die Paranoia der Abendlandbeschützer. Sich selbst verortet Elfriede Gerstl gerne am Rand – etwa der Wiener Gruppe, die sie als Männerbund erfährt, der Frauen nur duldet, wenn sie schweigen. Ihre kritische Position bringt Franz Schuh treffend auf den Punkt: »Diese Klagen sind nicht kläglich, denn sie beruhen ebenso auf Erfahrung wie auf Analyse, und sie haben Stil.«

Presse

»Unter diesem Hut hat jedenfalls vieles Platz, vor allem wunderbar Leichtes und wunderbar Eindringliches, das es wiederzulesen oder auch neu zu entdecken gilt.« (Marianne Fischer, Kleine Zeitung)

»Gerstl war eine genuine Dichterin, die den Kosmos in seinem falschen Schweigen, in seiner Schweigsamkeit der Macht zu entlarven verstand, (…) Mikrologien entfesselte, die schließlich ans Sein rührten.« (Martin A. Hainz, Fixpoetry)

»Womöglich gibt es überhaupt keine bessere Einführung in die Soziologie der Künste im Wien der sechziger und siebziger Jahre. (…) in wichtige und richtungsweisende Register von Elfriede Gerstls Dichtung«. (Christiane Zintzen, inadaequat)

Top