stimme vom band (im dunkeln):
die welt strahlt,
die augen übertragen
und das gehirn empfängt, benennt und mißt.
wir rennen unter wehenden speichern
(licht über die ganze bühne hin: der einsiedler/wanderer liegt irgendwo in der landschaft. sharleen sitzt in ihrem boudoir vor dem spiegel. reiker sitzt mit schober in der zentrale. lucinda und gregor sitzen im café. fanny steht vor einer telefonzelle)
stimme:
aber vorsicht:
das leben ist den menschen fremd und wird geheuchelt.
gedanken werden vorgetäuscht.
die welt – ein nachgestelltes kasperltheater
Das dritte Theaterstück anselm glücks ist ein Libretto, zu dem Wolfgang Mitterer die Musik komponiert hat; uraufgeführt 2001 in Wien, dirigiert von Peter Rundel (der auch schon mit dem »Ensemble modern« Yellow Shark von Frank Zappa eingespielt hat).
»Aber das am meisten Zweifelhafte am Theater, was ich durch meine Art Sprache und meine Vorgehensweise zu durchbrechen versuche, ist (…) eine gespielte Emotion.« (glück im Gespräch zur deutschen Erstaufführung von wir sind ein lebendes beispiel, drama/ heft 3/99)
Stimmen zu anselm glücks Bühnentexten:
»Ein sprachlicher Gang durch eine fremdgewordene, oft lächerlich kühle Welt, in der man immer ›beuten muß. fortwährend beutemachen. immerzu scheine bereithalten und gleichzeitig ohne unterlaß scheine nachkriegen (…)‹« (Der Standard)
»Unter Stichwort-Fähnchen wie ›experimentell‹ (…) wird man nur weniges finden, was es in puncto Witz und schierem Lesevergnügen mit den besten von Glücks Texten aufnehmen kann.« (Falter)
»Wie aber Sprache theatralisieren? Wer jemals Glück live erlebt hat, weiß, dass es glücken kann.« (Kleine Zeitung)